Cannabis Legalisierung News: Deutschland, Aktuell & Stand heute
Laut einer Umfrage haben 2021 fast 4,5 Millionen Deutsche zwischen 18 und 64 (8,8% der Bevölkerung) mindestens einmal innerhalb der letzten 12 Monate Cannabis konsumiert - Nun dürfen sie es ganz legal. Die Cannabis-Legalisierung ist für viele Menschen eine große Erleichterung, da sie sich nicht mehr in die Kriminalität begeben müssen, um ihrer Vorliebe, gelegentlich einen Joint zu rauchen, nachzugehen. Was genau die Legalisierung umfasst, haben wir dir in diesem Artikel zusammengefasst.
Die große Cannabis-Legalisierung in Deutschland
Am 1. April 2024 wurde gefeiert - Die Cannabis-Legalisierung ist da! Nach mehreren Jahren der Vorbereitung ist es endlich soweit, die Bundesregierung hat die neuen Cannabis-Gesetze in Kraft gesetzt.
Der Besitz von Cannabis und der öffentliche Konsum sind erlaubt, und Cannabis-Konsumenten droht keine generelle strafrechtliche Verfolgung mehr. Um diesen Fortschritt zu begrüßen haben sich in mehreren deutschen Großstädten die Leute versammelt und gefeiert. So sah es zum Beispiel in Berlin aus:
Was hat sich konkret geändert?
Die neuen Gesetze, die seit dem 1. April 2024 den Umgang mit Cannabis und Cannabisprodukten in Deutschland regeln, sind:
- Medizinal-Cannabisgesetz, kurz MedCanG
- Konsum-Cannabisgesetz, kurz KCanG
Das Medizinal-Cannabisgesetz regelt den medizinischen Einsatz von Cannabis in Deutschland und ermöglicht Patienten mit Cannabis Rezept den Zugang zu medizinischem Cannabis. Das Konsum-Cannabisgesetz hingegen betrifft den privaten und gemeinschaftlichen Anbau sowie den Besitz und Konsum von Cannabis zu Freizeitzwecken.
Besitz und Konsum von Cannabis ist legal
Der Konsum von Cannabis ist für viele Menschen in Deutschland ganz normal - fast 9 Prozent der Erwachsenen konsumieren mindestens 1 Mal im Jahr Cannabis, berichtet das Ärzteblatt. Die Entkriminalisierung von Besitz und Konsum stellt für sie eine große Erleichterung dar. Es ist nun für alle Erwachsene erlaubt:
- 25 Gramm bei sich zu führen
- 50 Gramm in privaten Räumen aufzubewahren
- öffentlich zu konsumieren, Ausnahme gelten:
- in der Nähe von Schulen und Kindergärten
- in der Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen
- bei Großveranstaltungen
- in Fußgängerzonen
Cannabis Social Clubs - Anbauvereine
Seit Juli 2024 ist es erlaubt Vereine zum Anbau von Cannabis, sogenannte Cannabis Social Clubs, zu gründen. Das Angebot richtet sich vor allem an Freizeitkonsumenten, die auch Spaß am Anbau von Cannabis haben. Die Mitgliederzahl in diesen Vereinen ist auf 250 Personen begrenzt und der Anbau darf nur zum Eigenbedarf der Mitglieder statt finden. Die Mitglieder zahlen eine monatliche Vereinsbeitrag, von der die Kosten des Vereins getragen werden.
- Verein zum Anbau von Cannabis
- Mitglieder zahlen Vereinsbeitrag
- Abgabe nur an Mitglieder
- Kein kommerzieller Anbau
Autofahrer sind auch von der Legalisierung betroffen
Im September 2024 wurde auch in der Straßenverkehrsordnung eine Erleichterung für Cannabis-Konsumenten getroffen. Der Grenzwert für THC im Blut wurde angehoben, nun darf man mit einer Konzentration von 3,5 Nanogramm/Milliliter THC im Blut ein Fahrzeug führen. Dies soll vor allem sogenannten falschen Positiven entgegenwirken. Fahranfänger und Personen unter 21 Jahren dürfen kein THC im Blut haben. Für Cannabis-Patienten gilt eine Ausnahme, da sie Cannabis zu medizinischen Zwecken konsumieren. Weiterhin strikt verboten ist der Mischkonsum von Cannabis und Alkohol.
- Grenzwert: 3,5 Nanogramm
- Mischkonsum weiter verboten
- Ausnahme für Cannabis-Patienten
Eigenbedarf durch Anbau selbst decken
Eine weitere Änderung, die die Legalisierung gebracht hat, ist dass Cannabispflanzen legal in privaten Räumen angebaut werden dürfen. Ein Erwachsener darf bis zu 3 Pflanzen züchten, um seinen Eigenbedarf zu decken. Zu kommerziellen Zwecken darf nicht angebaut werden. Außerdem muss beim Anbau von Cannabis auf Jugendschutzmaßnahmen geachtet werden und es darf keiner unzumutbare Belästigung der Nachbarn durch die Zucht ausgehen.
- 3 Pflanzen sind erlaubt
- Nur für Eigenbedarf
- Außerhalb der Reichweite von Kindern und Jugendlichen
Bereits 2017! Einführung Medizinisches Cannabis
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Legalisierung war die Einführung von medizinischem Cannabis als Arzneimittel, im Jahr 2017. Seitdem können Patienten in Deutschland mit einem ärztlichen Rezept Cannabis verschrieben bekommen. Medizinisches Cannabis kann bei bestimmten Beschwerden eine bessere Linderung der Beschwerden bewirken, als die klassischen Medikamente. Viele Patienten berichten auch über weniger unangenehme Nebenwirkungen als bei anderen Arzneimitteln.
80.000 Deutsche nutzen im Jahr 2024 medizinisches Cannabis zur Medikation.
Quelle: Apotheke Adhoc
Auch Apotheken haben es jetzt einfacher
Auch Apotheken sind von der Legalisierung betroffen. Da Cannabis jetzt nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, müssen Apotheken, die Cannabis führen, auch nicht mehr die strengen Aufbewahrungsvoraussetzungen achten, die für solche Substanzen gelten. Das macht es für Apotheken attraktiver Cannabis im Sortiment zu haben, sehr zur Freude von Cannabis-Patienten.
Das hat die Legalisierung in Deutschland bewirkt
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist das Ergebnis eines langen Prozesses, der bereits vor 2017 begann. Die Einführung von medizinischem Cannabis war der erste Meilenstein, gefolgt von einer längeren Pause bis hin zur endgültigen Entkriminalisierung und Legalisierung im Jahr 2024. Fast 9% der Deutschen sind betroffen. Für sie ist es jetzt legal Cannabis zu besitzen, anzubauen und zu konsumieren. Ob der kommerzielle Handel mit Cannabis auch legalisiert wird, bleibt abzuwarten.
Schon gewusst? Cannabis jetzt auch online
Wusstest du, dass du auch online ein Cannabis-Rezept beantragen kannst. Die Legalisierung macht die Verschreibung von Cannabis einfacher - so dass du auch von zu Hause mit einem Arzt sprechen und ein Cannabis-Rezept verschrieben bekommen kannst.